Unser Corporate Carbon Footprint (CCF) 2024
- Was ist eigentlich ein Corporate Carbon Footprint?
- Hat man als Unternehmen auf alle Scopes gleichermaßen Einfluss?
- Wie hoch ist unser CO₂-Fußabdruck?
- Wie genau ist unser CCF?
- Unser Klimaschutzbeitrag
- Wieso ist unser CCF gestiegen?
- Herausforderungen bei der Reduzierung
- Warum ÖPNV auf dem Land nicht so einfach ist
- Fazit
Was ist eigentlich ein Corporate Carbon Footprint?
Der Corporate Carbon Footprint (CCF) beschreibt den gesamten CO₂-Fußabdruck eines Unternehmens. Dabei wird gemessen, wie viele Treibhausgase durch alle Unternehmensaktivitäten entstehen, vom Stromverbrauch im Büro bis hin zu Dienstreisen oder der Herstellung eingekaufter Produkte. Grundlage dafür sind drei Bereiche, sogenannte Scopes:
- Scope 1 umfasst direkte Emissionen im Unternehmen (z. B. eigene Fahrzeuge)
- Scope 2 deckt eingekaufte Energie ab (z. B. Strom oder Fernwärme)
- Scope 3 beinhaltet alle weiteren indirekten Emissionen entlang der Wertschöpfungskette.
Die Berechnung macht den Einfluss auf das Klima transparent, zeigt Einsparpotenziale und hilft, wirksame Klimaschutzmaßnahmen umzusetzen.
Hat man als Unternehmen auf alle Scopes gleichermaßen Einfluss?
Für die Emissionen in Scope 1 und 2 ist ein Unternehmen direkt verantwortlich und hat somit den größten Einfluss auf deren Reduzierung. Maßnahmen, wie der Umstieg auf erneuerbare Energien oder energieeffiziente Technologien können hier unmittelbar umgesetzt werden. Bei Scope 3 liegen die Emissionen hingegen überwiegend bei anderen Unternehmen – etwa in der Lieferkette oder bei der Nutzung der eigenen Produkte. Somit entspricht ein Großteil der Scope-3-Emissionen den Scope 1 und Scope-2-Emissionen anderer Unternehmen. Aber auch die Pendlerwege der Mitarbeitenden gehören zu Scope 3, sodass hier auch das Verhalten der eigenen Belegschaft eine Rolle spielt. Die Kontrolle ist hier deutlich geringer, weshalb die Reduktion dieser Emissionen schwieriger ist.
Wie hoch ist unser CO₂-Fußabdruck?
Die folgenden Vergleichswerte für 2023 basieren auf den damaligen Eingabedaten, wurden jedoch mit der Methodik aus 2024 berechnet, um eine direkte Vergleichbarkeit sicherzustellen. Die Berechnungsmethode hat sich in diesem Zeitraum verändert.
Unser CO₂-Fußabdruck 2024 beträgt 549,08 t CO₂e, gegenüber 529,75 t CO₂e im Jahr 2023.
Bei Scope 1 konnten wir unsere direkten Emissionen deutlich reduzieren, von 53,44 t CO₂e auf 39,74 t CO₂e in 2024. Scope 2 blieb nahezu unverändert.
In Scope 3 zeigen sich hingegen teils deutliche Veränderungen:
Für eine detailliertere Übersicht und weitere Infos zur Vergleichbarkeit schau dir den CCF-Bericht auf unserer Website an.
Wie genau ist unser CCF?
Unsere Datenqualität liegt bei 82 % von bester Qualität und damit ist unsere Datengrundlage sehr gut. Sie ergibt sich aus der Genauigkeit und Verlässlichkeit der zugrunde liegenden Informationen. Also zum Beispiel, ob echte Verbrauchsdaten oder Messungen vorliegen oder ob mit belastbaren Schätzungen bzw. Hochrechnungen gearbeitet werden musste. Je mehr reale Messwerte wir nutzen können, desto höher ist die Datenqualität und desto präziser fällt der berechnete CCF aus.
Unser Klimaschutzbeitrag
Um Verantwortung für unsere bisher unvermeidbaren Emissionen aus 2024 zu übernehmen, unterstützen wir in entsprechender Höhe gemeinsam mit myclimate ein Klimaschutzprojekt in Uganda. Dort sind viele Menschen auf offene Wasserquellen wie den Viktoriasee angewiesen, die oft mit Keimen belastet sind und Krankheiten wie Typhus oder Cholera verursachen. Das Projekt setzt auf solare Wasserdesinfektion mit dem UV-Indikator WADI: Wasser in PET-Flaschen wird durch Sonnenlicht desinfiziert, ein lachender Smiley zeigt an, wann es trinkbar ist. So erhalten tausende Menschen Zugang zu sauberem Trinkwasser, ohne Holz zum Abkochen verwenden zu müssen. Das schützt Gesundheit, spart CO₂-Emissionen und bewahrt Wälder vor Abholzung.
Solare Wasserdesinfektion mit dem UV-Indikator WADI
Wieso ist unser CCF gestiegen?
Unsere Mitarbeiterzahl ist von 138 auf 150 Vollzeitäquivalenten gestiegen. Das wirkt sich naturgemäß auf bestimmte Emissionsbereiche aus. Mehr Mitarbeiter bedeutet, dass mehr Emissionen durch das Pendeln entstehen. Genauso mussten dementsprechend IT-Geräte für die neuen Kolleg*innen angeschafft werden. Außerdem gab es für unser eigenes Rechenzentrum an unserem Unternehmensstandort Espelkamp mehr neue Server und Geräte als im Vorjahr. Darauf ist der Anstieg in der Kategorie der Kapitalgüter zurückzuführen. Zudem haben wir im Jahr 2024 ca. doppelt so viele Camps, Konferenzen und Events besucht. Also verdoppeln sich ebenfalls die Geschäftsreise-Emissionen durch Fahrtwege und Hotelaufenthalte.
Insgesamt konnten wir die direkten Emissionen im eigenen Verantwortungsbereich (Scope 1 und 2) stabil halten oder senken, während in Scope 3 investitions- und mobilitätsbedingte Faktoren zu höheren Werten führten. Trotz der gestiegenen Werte durch das Pendeln, freut es uns, dass fast fünf Mal so viel Arbeitsweg mit dem ÖPNV zurückgelegt wurde, wie im letzten Jahr. Dadurch wird pro Kilometer weniger CO₂ verursacht.
Jetzt aber mal reinfolgen!
Abonniere Tipps für CMS und Dev-Tools, Hosting Hacks und den ein oder anderen Gag. Unsere schnellen Takes für dich per E-Mail.
Herausforderungen bei der Reduzierung
Scope-2-Emissionen lassen sich bei uns kaum noch senken, da wir bereits vollständig auf erneuerbare Energien umgestiegen sind. Die verbleibenden Emissionen in diesem Bereich entstehen während der Erzeugung von Ökostrom, z. B. durch Methanschlupf in Wasserreservoirs. Das sind Faktoren, auf die wir keinen direkten Einfluss haben.
Eine weitere Reduktion unserer Gesamtemissionen im direkten Einflussbereich lässt sich durch die Umstellung unseres Fuhrparks auf E-Autos erreichen. Steuerliche Vergünstigungen machen es hier Mitarbeitenden attraktiv, E-Autos zu bevorzugen.
Die Reduktion der Pendlerwege (Scope 3) ist hingegen stark von der Initiative unserer Mitarbeitenden abhängig. Sie erfordert den Umstieg auf nachhaltige Mobilität, wie Fahrrad, Fahrgemeinschaften oder den öffentlichen Nahverkehr.
Warum ÖPNV auf dem Land nicht so einfach ist
In ländlichen Regionen stoßen viele gute Vorsätze schnell an praktische Grenzen. Busse fahren oft nur stündlich oder gar nicht zu den benötigten Zeiten, Bahnverbindungen sind umständlich oder erfordern mehrmaliges Umsteigen, und manche Orte sind überhaupt nicht an den öffentlichen Nahverkehr angeschlossen. Für Mitarbeitende mit langen Arbeitswegen bedeutet das: Der Umstieg auf den ÖPNV würde nicht nur mehr Zeit kosten, sondern auch die tägliche Flexibilität einschränken.
Um dennoch Fortschritte zu erzielen, braucht es kreative Lösungen: Arbeitgeber können versuchen Fahrgemeinschaften fördern, sichere Fahrradabstellplätze und Duschmöglichkeiten bereitstellen oder ein Jobrad-Programm anbieten. Auch hybride Arbeitsmodelle mit Homeoffice-Tagen reduzieren automatisch die Anzahl der Pendelfahrten und damit die Emissionen. Das sind übrigens alles Dinge, die bei mittwald schon umgesetzt werden.
Fazit
Unser CO₂-Fußabdruck 2024 zeigt: Wir konnten in den Bereichen, die wir direkt beeinflussen können, insbesondere Scope 1 und Scope 2, unsere Emissionen stabil halten oder sogar senken. Gleichzeitig wird deutlich, dass Scope-3-Emissionen, die größtenteils außerhalb unseres direkten Verantwortungsbereichs liegen, gestiegen sind und eine besondere Herausforderung darstellen. Hier spielen Faktoren wie die Größe unseres Teams, notwendige Investitionen in Ausstattung oder die Mobilitätsgewohnheiten eine entscheidende Rolle.
Mit einer hohen Datenqualität von 82 % und der Unterstützung eines wirkungsvollen Klimaschutzprojekts übernehmen wir Verantwortung für unsere Emissionen. Unser Ziel bleibt, den CO₂-Ausstoß zu minimieren und gleichzeitig Bewusstsein für nachhaltiges Handeln zu schaffen, sowohl im Unternehmen als auch darüber hinaus.