100 % Ökostrom mit Herkunftsnachweis: So sichern wir nachhaltige Energie bei mittwald

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Nachhaltigkeit ist längst kein Trend mehr – sie ist fester Bestandteil unserer Unternehmensstrategie. Ein zentraler Punkt dabei: unser Stromverbrauch. Woher kommt die Energie, die unsere Server antreibt? Und wie lässt sich ihre Herkunft belegen? 

In diesem Beitrag zeigen wir, wie Herkunftsnachweise für Strom funktionieren, welchen Nachweis wir im vergangenen Jahr erhalten haben – und was das Energieeffizienzgesetz sowie die ISO 50001 für unsere Zukunft bedeuten. 

Unser Strom – woher kommt er? 

Ihr habt’s bestimmt schon mal gelesen: Wir beziehen 100 % Strom aus erneuerbaren Energien. 

Ein Teil davon stammt direkt von unserer PV-Anlage auf dem Dach, die seit 2021 läuft und rund 5–6 % unseres Strombedarfs deckt. Dieser Strom wird direkt verbraucht – ohne Umwege. 

5–6 % unseres Strombedarfs werden durch unsere Photovoltaik-Anlage auf unserem Bürogebäude in Espelkamp gedeckt.

Der größere Anteil kommt aus dem öffentlichen Netz, also einem Mix verschiedener Energiequellen. Für Deutschland lag der durchschnittliche Emissionsfaktor 2024 bei 363 g CO₂ pro kWh

Damit wir trotzdem komplett auf Ökostrom setzen, nutzen wir über unseren Anbieter einen sogenannten Grün-Tarif. Das bedeutet: Eine unserem Verbrauch entsprechende Strommenge stammt zu 100 % aus erneuerbaren Quellen in Europa – also aus Wind, Sonne und Biomasse. Möglich machen das Herkunftsnachweise. Unser Stromanbieter verzichtet bewusst auf Nachweise aus Wasserkraft, weil hier häufig Greenwashing-Risiken bestehen. 

Was sind eigentlich Herkunftsnachweise? 

Herkunftsnachweise (HKN) sind amtliche Zertifikate, die belegen, wo und wie Strom erzeugt wurde. Sie sorgen europaweit für Transparenz, damit klar ist, wer wirklich Ökostrom bezieht

Das Wichtigste in Kürze: 

  • Der physische Strom im Netz ist immer ein Mix. 
  • Mit Herkunftsnachweisen wird rechnerisch zugeordnet, dass eine bestimmte Strommenge erneuerbaren Ursprungs ist. 
  • Jeder Nachweis ist einmalig und wird nach der Nutzung entwertet
  • In Deutschland erfolgt diese Entwertung im Herkunftsnachweisregister des Umweltbundesamts. Sobald ein Anbieter einem Kunden Ökostrom zuteilt, wird der Nachweis gelöscht und ein Entwertungsnachweis erstellt. Damit ist sichergestellt: Der Ökostrom wird nur einmal angerechnet

Unser Entwertungsnachweis 2024 

Unser aktueller Nachweis dokumentiert, dass unsere gesamte Strommenge 2024 aus einer Onshore-Windkraftanlage in Florø, Norwegen stammt. 

Transparenz ist uns dabei genauso wichtig wie Effizienz – und genau hier kommt unser Energiemanagement ins Spiel. Denn Ökostrom zu beziehen ist das eine. Energie bewusst und effizient zu nutzen, das andere. 

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Wie dürfen wir dich ansprechen?

Energiemanagement nach ISO 50001 

Das neue Energieeffizienzgesetz (EnEfG), das im November 2023 in Kraft trat, fordert von Unternehmen mehr Effizienz und weniger Verbrauch fossiler Energie. Betroffen sind Firmen mit einem jährlichen Gesamtverbrauch ab 2,5 Mio. kWh – und bei mehr als 7,5 Mio. kWh gelten zusätzliche Anforderungen. 

Wir haben 2024 gemeinsam mit dem TÜV die Basis geschaffen, um ein Energiemanagementsystem nach ISO 50001 einzuführen. 

Die ISO 50001 legt fest, wie Unternehmen Energieverbräuche erfassen, bewerten und verbessern können. Bei uns startete das ganz praktisch: Wir haben alle Energiequellen erfasst – von Strom über Gas bis hin zu Diesel, Benzin und Wasser. 

Der Fokus liegt klar auf Strom. Mit einem Messkonzept analysieren wir, wo wie viel Energie eingesetzt wird und wo Einsparpotenzial besteht. Dafür haben wir neue Messpunkte installiert und die Daten im Detail ausgewertet. So erkennen wir: Wo lohnt sich eine Maßnahme? Und was bringt sie tatsächlich? 

Ein Beispiel: In unserem Backupraum liefen die Klimageräte nicht optimal. Durch geänderte Einstellungen und neue Temperaturfühler schalten sie jetzt früher in den Freikühlmodus – die Kompressorzeiten sinken deutlich. 

Dazu haben wir den PDCA-Zyklus (Plan, Do, Check, Act) eingeführt – ein kontinuierlicher Prozess, um Energieeffizienz Schritt für Schritt zu verbessern. 

Für uns ist die ISO 50001 kein Pflichtprogramm, sondern ein Antrieb: Sie hilft uns, nachhaltiger zu werden – und gleichzeitig Kosten zu sparen

Fazit

Mit Herkunftsnachweisen machen wir transparent, woher unser Strom stammt. Mit ISO 50001 sorgen wir dafür, dass wir ihn bewusster nutzen. Beides zusammen bringt uns unserem Ziel ein Stück näher: eine nachhaltige, energieeffiziente mittwald Infrastruktur. 

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