Content Marketing Experten im Gespräch (1): Authentizität als Aushängeschild

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Notizbuch liegt vor Laptop
Für unsere Content Marketing Reihe haben wir uns viele Fachexperten zum Interview in den Blog eingeladen. Seid in den nächsten Wochen gespannt auf Gespräche mit Dr. Kerstin Hoffmann (PR-Doktor), Michael Schöttler (SEO-Portal), Marco Janck (Sumago) und Hagen Pfennigstorf (t3n). Den Anfang mache heute ich zum Thema Content-Erstellung und Authentizität. :)

Wie findest du neue Themen für Beiträge?

Natürlich bekomme ich bei uns im Unternehmen sehr viel Input, denn hier sitzen schließlich viele Experten mit langjähriger Erfahrung und Wissen in ganz verschiedenen Bereichen. :) Wir sammeln die Ideen alle zusammen auf einem gemeinsamen Trello-Board. Jeder der Lust hat mitzumachen, wird auf das Board eingeladen und wer dann zu einem Thema einen Beitrag schreiben möchte, schnappt sich die entsprechende Karte. Zusammen schauen wir dann, wie wir den Artikel zeitlich einplanen und legen eine Abgabefrist fest. Das funktioniert erstaunlich gut!

Für aktuelle Themen bin ich natürlich viel bei Twitter unterwegs. Für einen groben Überblick, was gerade in unserem Umfeld aktuelle Themen sind, nutze „The Tweeted Times“. Hier kann man sich Newspaper individuell zusammenstellen lassen. Das ist ganz praktisch, wenn man mal schnell ein paar „Schlagzeilen“ lesen will.

Public Relations Managerin Kristina Dahl
Portraitfoto von Kristina Dahl, Mitbegründerin des Blogs

Wie recherchierst du für einen neuen Artikel?

Soweit möglich startet auch hier die Suche nach Content erst mal intern. Wenn ich die Möglichkeit habe mich mit echten Menschen zu unterhalten, finde ich das natürlich immer am besten. :) Ansonsten heißt die Devise: Googlen, bekannte und für gut befundene Magazine besuchen und bei bestimmten Themen vor allen Dingen auch aktuelle Daten bzw. Zahlen ermitteln.

Ich bin ein Fan von Quellenangaben und finde es furchtbar, wenn Behauptungen aus dem blauen Dunst getroffen werden. Zu vielen Themen findet man kostenlose Statistiken, Umfragen oder Sonstiges im Netz – da muss man wirklich nicht um den heißen Brei herumreden.

Wie bewertest du die inhaltliche Relevanz der neuen Themen in Bezug auf die Zielgruppe?

Ich bin inzwischen über sechseinhalb Jahre (minus einjähriger Babypause :)) bei Mittwald und für den Blog tätig. Daher habe ich natürlich schon ein bisschen Erfahrung, welche Themen laufen, welche vielleicht für unsere Zielgruppe zu weit hergeholt sind und welche aus Unternehmenssicht einfach ungeeignet sind.

Allerdings wollen wir uns auch nicht ein zu starres Korsett anlegen und bleiben bei der Themenwahl flexibel. Deshalb probieren wir gerne auch mal andere Sichtweisen aus. Ich bediene mich da z. B. ganz gerne an der Filmindustrie (z. B. Was Agenturen von Star Wars lernen können). Nichts ist langweiliger als den hundertsten Beitrag à la „5 Tipps für …“ zu lesen. Im Endeffekt wissen wir alle, wie es funktioniert. Aber natürlich kann es nicht schaden, sich durch einen Beitrag daran zu erinnern. Der sollte dann aber nach Möglichkeit einen gewissen Unterhaltungswert bieten, finde ich.

Wie bleibst du als Blogger mit deinen Texten authentisch?

Am Anfang schreibe ich erst mal drauf los und versuche noch nicht allzu sehr auf Rechtschreibung, Tippfehler oder irgendetwas zu achten, das mich vom Schreiben abhält. Ich habe über die Zeit festgestellt, dass ich so deutlich mehr zu Papier (bzw. ins Backend ;)) bringe, als wenn ich von vornherein versuche, alle so perfekt wie möglich zu gestalten. Dabei geht dann auch die Authentizität flöten. Korrigieren, hübsch machen und leserfreundlich gestalten kann man alles, wenn der Haupttext steht.

Manch einem hilft aber auch eine „Skizze“. Dabei überlegt man sich einfach im Vorfeld einen groben Aufbau für den Beitrag. Welche Punkte sollen besonders hervorgehoben werden und zu welchem Fazit soll das Ganze am Ende kommen? Eventuell helfen Zwischenüberschriften, um sich am Text entlang zu hangeln. Das können dann auch erst mal Arbeitstitel sein, die am Ende gegen wohlklingende Headlines ausgetauscht werden.

Wir wissen inzwischen alle, das spätestens seit dem Panda-Update von Google die Zeit vorbei ist, in der man für Suchmaschinen geschrieben hat. Zusätzlich gibt es heute dermaßen viel Content, dass wir uns die Leser wirklich hart verdienen müssen. Darum ist es heute umso wichtiger, keine ausgelutschten Bubble-Gum-Inhalte zu produzieren, sondern Beiträge mit echtem Mehrwert, persönlichen Erfahrungen und neuen Blickwinkeln.

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