Frühjahrsputz für den Blog: So wird aufgeräumt

Willkommen im Frühling! Wo Büros, Arbeitsplätze und die Wohnung für das neue Jahr hübsch gemacht werden, werden Blogs häufig vernachlässigt. Lest hier vom optimalen Frühjahrsputz für eure WordPress Installation. 

Warum einen Frühjahrsputz für euren Blog? Jedes System, das fortwährend mit Informationen gefüttert wird, benötigt früher oder später Pflege. Vergleichbar ist das mit einem Bücherschrank, der über Jahre mit immer neuen Büchern gefüllt, aber nie aussortiert wird. Entweder ihr kauft mehr Bücherschränke, oder aber ihr müsst alte und nicht mehr gelesene Bücher loswerden.

Mit dem schwierigsten angefangen: Artikel aussortieren

Ich erinnere mich gut, wie wir uns vor etwa einem Jahr einer harten Aufgabe stellten: Aussortieren von Artikeln im Mittwald Blog.

Viele der Artikel im Mittwald Blog sind wundervoll, mit viel Arbeit entstanden und haben sogar teilweise einen sentimentalen Wert. Leider, und das trifft wohl auf jeden Blog zu, werden nicht alle Artikel auch noch nach einigen Monaten gelesen.

Im Hinblick auf mehr Übersicht für die Leser und dem Aufzeigen relevanterer Einträge für Google, ist ein regelmäßiges Aussortieren von Artikeln sinnvoll.

blog site suchtreffer

Eine Site-Abfrage bei Google gibt Orientierung, womit die Suchmaschine zu arbeiten hat. Für den Mittwald-Blog werden über 700 Einträge gefunden. Mit dem Säubern helfen wir wichtige Beiträge von weniger wichtigen zu trennen.

Wir sind damals folgende Schritte durchgegangen:

  1. Auflisten sämtlicher Artikel
  2. Abgleichen mit Besucherzahlen aus den letzten 3 Jahren
  3. Überprüfen, welche Artikel relevante Links tragen
  4. Überprüfung, ob die aufgezeigten Artikel wirklich weg können oder doch weiterhin benötigte Informationen beinhalten
  5. Entfernen der überflüssigen Artikel

Für die Auflistung der Artikel und den Abgleich mit den Besucherzahlen, empfehlen wir euch ein Excel-Plugin. Dieses kann mit wenigen Klicks sämtliche URLs mit dazugehörigen Besucherzahlen aus Google Analytics in eine Excel-Datei importieren. Dort könnt ihr die URLs mit Informationen zu der Menge an Links, wenn ihr wollt aber auch mit Daten über Shares in sozialen Netzwerken und mehr, erweitern.

Mit regelbasierten Formatierungen in Excel lassen sich dann unzureichende Werte farblich hervorheben. Nun gilt es nur noch die markierten Artikel gegenzuprüfen und sich anschließend an die Entfernung zu machen.

Klingt nach etwas Arbeit? Ja. Jedoch sehr empfehlenswert für Webseiten, die wöchentlich mehrere Artikel veröffentlichen.

An die Medienübersicht gehen

Was beim Entfernen von Artikeln häufig vergessen wird, sind die dazugehörigen Bilder. Am einfachsten fällt das Entfernen, wenn man sowieso gerade an dem Artikel ist. Im Editor kann man diese auswählen, in den Bearbeiten-Modus wechseln und anschließend aus der Mediathek entfernen. So wird auf der einen Seite Übersicht geschaffen, auf der anderen spart ihr Webspace.

Seid beim Entfernen von Medien bedacht und entfernt nur Bilder, über deren Status ihr euch sicher seid. WordPress gibt in der Medienübersicht eine Spalte mit „Hochgeladen zu“ vor. Diese gibt an, wo das Bild eingebunden ist.

wordpress medienübersicht
Medienübersicht in WordPress zeigt Bilder von Website und Artikel, in denen diese verwendet wurden

Auch werden in dieser Spalte manche Bilder mit „Nicht verknüpft“ aufgelistet, wie der letzte Eintrag im Screenshot. Das kann passieren, wenn Bilder tatsächlich gar nicht eingebunden sind, oder aber über ein Plugin (z.B. für Galerien) hochgeladen wurden.

So oder so: Geht bei Bildern auf Nummer sicher und entfernt sie erst, wenn ihr den dazugehörigen Beitrag löscht.

Überflüssige Seiten entfernen

Im Laufe der Zeit sammeln sich Seiten in der WordPress-Installation. Anders als Artikel, sind diese eher konstant und sollen über längere Zeit Informationen bereitstellen. Dennoch ist es notwendig die Seiten dann und wann auf Relevanz zu prüfen. So können z. B. Seiten zu Gewinnspielen entfernt werden, ebenso Landingpages für abgelaufene Kampagnen.

Geht die Liste mit Seiten in der WordPress-Installation einmal durch und sortiert aus.

Vor einigen Monaten stellten wir das Plugin Broken Link Checker vor. Es automatisiert eine wichtige und häufig vergessene Aufgabe: das Prüfen von Verlinkungen.

Schaut euch den Artikel zum Plugin an und seht, ob es etwas für eure Webseite ist.

„Brauchen wir dieses Plugin noch?“

Kaum ein CMS lässt sich so schnell und unkompliziert mit Plugins erweitern wie WordPress – was auch Nachteile hat. Denn mit wenigen Klicks sammeln sich manchmal Erweiterungen an, die eigentlich gar nicht benötigt werden.

Nehmt euch daher beim Frühjahrsputz einmal Zeit und geht die komplette Liste an installierten Plugins durch. Mit ihrem Entfernen spart ihr euch nicht nur die dazugehörigen Updates, sondern gönnt eurer WordPress Installation mehr Ressourcen fürs Wesentliche.

Die Spam-Datenbank

Habt ihr ein Antispam-Plugin und ist dieses gut konfiguriert, werdet ihr hier beim Frühjahrsputz nichts machen müssen. Das Plugin löscht Spam-Kommentare nach einer definierten Dauer.

spam datenbank

Die Automatisierung zum Löschen von Spam-Kommentaren. Hier aus dem Plugin Antispam Bee.

Sollte das nicht der Fall sein, löscht einmal sämtliche Spam-Kommentare. So schafft ihr Platz in eurer Datenbank. Für die Zukunft empfiehlt es sich die Automatisierung einzuschalten. Spam-Kommentare können so z. B. nach 90 Tagen automatisch entfernt werden.

Häufig übersehen: Nicht länger benötigte Autoren-Accounts

Praktikanten, ehemalige bezahlte Autoren oder aber Mitarbeiter, die nicht mehr in eurem Unternehmen sind, haben vielleicht eines gemeinsam: Sie besitzen einen Autoren-Account zu eurem Blog, der nicht länger benötigt wird.

Um hier Übersicht zu schaffen und auch in Bezug auf das Thema Sicherheit klare Grenzen aufzuzeigen, empfiehlt es sich nicht länger benötigte Accounts direkt nach Verlassen eines Mitarbeiters zu löschen. Keine Sorge: Beim Entfernen des Autors fragt die WordPress-Installation, ob die Beiträge des Accounts ebenfalls gelöscht oder aber einem anderen Autor zugewiesen werden sollen.

Aus einem Mammutprojekt Routine machen

Wer seit mehreren Jahren eine Webseite betreibt und sich noch nie an die hier beschriebenen Aufgaben gemacht hat, wird beim ersten Frühjahrsputz viel Zeit benötigen. Aber die Regel vom Fensterputzen gilt auch für das Säubern einer WordPress Installation: Wird etwas regelmäßig gemacht, sinkt der Arbeitsaufwand.

Macht es euch daher zur Gewohnheit einmal im Jahr durch eure WordPress Installation zu gehen und die oben beschriebenen Schritte durchzuführen. Jeder Benutzer in eurer Installation wird es euch danken.

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Kommentare

Felix Wilhelm am

Super hilfreicher Tipp, wir als Werbeagentur erstellen täglich Wordpress Webseiten und können davon sehr profitieren. Danke danke danke

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Andreea am

Gibt es so einen Beitrag auch für Contao?

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Matthias Klenk am

Als SEO-Freelancer arbeite ich an vielen Projekten und kann die im Beitrag aufgeführten Punkte nur bestätigen.
Auch wenn die Routine oft vernachlässigt wird, sollte man in regelmäßigen Abständen das Backend durchgehen. Hierbei ist es egal ob WordPress, TYPO3 oder sonst ein CMS verwendet wird.

Hier mein Tipp: Jeden ersten Montag im Monat einloggen und die Seite überprüfen. Hierbei fallen immer Punkte auf, die es zu löschen, „upzudaten“ oder anzupassen gilt.

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Jopen-Online am

Von dem Broken-Link-Checker habe ich in den letzten Tagen das erste Mal gehört. Installiert und siehe da: fünf Links, die auf eine Fehler-Seite führen. Hat sich also gelohnt! Google wird es hoffentlich danken :)

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Alexander Liebrecht am

Hallo Viktor,
den Broken Link Checker setzte ich erst vor kurzem im Hauptblog Internetblogger.de gerne ein und sieh an, es wurden Links gefunden, wohinter nichts mehr ist. Im Laufe der Monate und Jahre kann sich so etwas ansammeln und dank dem guten Plugin kehrt wieder Ordnung ein.

Statische WP-Seiten, so wie ich sie zur Zeit habe, brauche ich noch alle, denn es gehört auch teilweise zum Onlineshop, welcher im Blog eingebunden ist. Irgendwelche Kampagnen hatte ich kaum gehabt, aber wohl eher Gewinnspiele aus früheren Zeiten, diese könnten wirklich weg. Doch die Links zu den jeweiligen Blogs und Bloggern, wenn dahinter noch Inhalt existent ist, möchte ich schon behalten. Wenn Broken Link Checker da eines Tages meckert, dann können diese Links ruhig mit weg.

Bei den Plugins weiss ich, dass ich sie alle benötige und ich würde nicht sagen, dass das Internetblogger.de einen schlechten Speed hat. Erst vor kurzem habe ich RAM auf 16 GB aufgestockt, was locker ausreicht für das Blog mit mehr als 2000 Artikeln.

Ansonsten kann ich deine Ansichten nur begrüssen, es muss auch mal aufgeräumt werden, aber richtig ;)

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