Trend-Watch rückwärts – das kann das Marketing von 2020 lernen

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Mit dem Dezember schließen wir ein, nennen wir es mal, „interessantes“ Jahr ab. Wenn 2020 uns eines gelehrt hat dann, zwischen Krise und Normalität zu switchen. Das „new normal“ beeinflusst nicht nur unseren Arbeitsalltag, sondern auch unsere Arbeitsweise und Marketingstrategien. Wie wirkt sich 2020 auf das bevorstehende Jahr aus? Statt in die Glaskugel zu schauen, blicken wir lieber auf dieses Jahr zurück, verstehen, was wir im Marketing gelernt haben und was wir davon 2021 anwenden können. Dazu habe ich meine Marketing-Kolleg*innen befragt und euch hier zusammengefasst, was unsere Expert*innen von SEO über Social Media bis hin zu UX gelernt haben. 

SEO – Google’s next steps

So viel steht fest, wer seine Website sichtbarer machen möchte, kommt auch im kommenden Jahr nicht am Thema Suchmaschinenoptimierung vorbei. 2021 stehen Neuheiten von Google bevor, für die ihr jetzt schon Vorkehrungen treffen solltet. Mehr dazu kann euch unser SEO-Experte Viktor erzählen.

Viktor, was nimmst du aus 2020 mit?

2020 hat uns aus SEO-Sicht die Core Web Vitals von Google nahegebracht – ein spannendes Thema, das mich einmal mehr daran erinnert, wie Google sich konsequent bemüht weniger technisch, sondern mehr aus User-Sicht zu sehen. Das wird uns auf jeden Fall auch in 2021 begleiten. 

Es wird spannend zu sehen sein, wie stark die Core Web Vitals unseren SEO-Alltag dann verändern werden und welche Optimierungen zum größten Erfolg führen. 

Daneben wird vermutlich die Umstellung auf Mobile First Indexing ein paar interessante Wellen in Bewegung bringen. Wir dürfen gespannt bleiben.

Wenn ihr euch noch nicht mit dem Thema Core Web Vitals auseinandergesetzt habt, erklärt euch Viktor in einem How To die wichtigsten Punkte.

Webdesign 90s-Revival

In den letzten Jahren haben wir uns in Sachen Design von der Tiefe verabschiedet. Flat Design war auf einmal angesagt. Hier scheint ein Umdenken stattzufinden. 

Stichwort: 90er Jahre. Daniel, was sagst du als unser User Experience Architect dazu?

In 2020 habe ich viele Ansätze zur Rückkehr der Tiefe im UI-Design gesehen. Material Design und Flat 2.0 brachten etwas Tiefe zurück. Aber es geht wieder zurück in Richtung 3D und viel Tiefe, die 90er sind, wie in der Mode, auch hier zurück – und ich find‘s super! Neomorphism ist das Stichwort für 2021. Ich bin sehr gespannt, wie breit sich dieser Trend durchsetzt.

Neomorphism ist das Designstichwort für 2021

Neomorphism Music Player Concept von Nick Strunkis auf dribbble.com

Das Webdesign ist auch grundlegend für die Usability einer Website. Welche Erkenntnisse nimmt Daniel in Sachen User Experience mit ins neue Jahr?

UX got a seat at the table

Es ist normaler geworden, das Thema UX in größeren Projekten mitzudenken. Vor drei Jahren musste man das Themenfeld noch deutlich häufiger erklären und die Kosten dafür rechtfertigen. Immer mehr Unternehmen beschäftigen nun UX-Designer. Ich bin gespannt, ob es dazu bald mehr Ausbildungswege geben wird – beispielsweise neue Ausbildungsberufe oder spezifischere Studiengänge.

Das Testen der User Experience mit echten Nutzern überrascht immer noch und immer wieder. Nach jeder Testrunde zu einem Design bin ich aufs Neue erstaunt, wie viele Erkenntnisse ich gewonnen habe und wie viele Annahmen über das Nutzerverhalten zu pauschal waren. Es bleibt auch für 2021 dabei: 

UX-Design folgt nicht nur Web-Standards, sondern schließt immer das Verhalten der jeweiligen Zielgruppe ein und bringt dadurch individuelle Ergebnisse. Man kann sich nicht auf vergangenen Erkenntnissen ausruhen, auch die Nutzer entwickeln sich weiter. 

Wenn das berücksichtigt wird, bleibt das Internet weiterhin individuell – trotz Trends und Standards.

KI in der Mediengestaltung?

Wie Daniel bereits erwähnt hat, wagt das Webdesign aktuell eine 90er-Jahre-Reminiszenz. Aber wie sieht die Entwicklung der Mediengestaltung von Grafiken, Bildern und Co. aus? Dank Digitalisierung könnte man meinen, es gäbe bald das nächste „Big Thing“ – Stichwort Künstliche Intelligenz oder kurz KI. Was wird uns hier erwarten? Unser Mediengestalter Klaus kann euch hierzu einen Ausblick geben.

Auch in 2020 waren KI-gesteuerte Funktionen im Bildbearbeitungs- und Grafikbereich weiter auf dem Vormarsch. Meine Erkenntnisse dazu sind, dass diese noch nicht soweit sind, als dass sie sorgfältiges und umfangreiches Bearbeiten von Medien komplett ablösen könnten. So kann uns die KI nur in einigen Anwendungsfällen wirklich die Arbeit erleichtern oder komplett abnehmen. 

Das gestalterische Auge bleibt nach wie vor ein wichtiger Faktor im Prozess der Bildbearbeitung und dem Grafik-Design.

KI-gesteuerte Funktionen im Bildbearbeitungs- und Grafikbereich

Ich bin aber gespannt, wie sich dies in 2021 weiterentwickeln wird, welche Komfortfunktionen uns von den einschlägigen Software-Herstellern zur Verfügung gestellt werden und was mit KI gerade im Bereich Grafik und Design so angestellt wird.

Social Media – ein riesiger Onlineshop?

Jetzt haben wir uns die Bereiche SEO, UX und Mediengestaltung angeschaut, einer fehlt noch: Social Media. Sowohl als Privatnutzer, als auch als Unternehmen wird euch bestimmt aufgefallen sein, dass sich in diesem Jahr einiges am Funktionsumfang von Twitter, Instagram und anderen Plattformen geändert hat.

Mit wachsenden Nutzerzahlen erweitern die Sozialen Netzwerke und insbesondere Instagram ihre Nutzeroptionen. Ein großes Thema in diesem Jahr war Social Selling, was den Firmen ermöglicht, die Käufer nicht erst auf ihre Website lotsen zu müssen. Produkt und Content wachsen also zusammen. Dadurch beeinflussen die Sozialen Netzwerke und ihre Algorithmen die eigenen Marketingstrategien und -ziele. An dieser Stelle kann es für viele Unternehmen interessant werden. Wir werden lernen müssen neben dem eigenen Onlineshop zusätzlich diverse Mikrokosmen zu betreuen.

Social Selling auf Instagram und Co.

On top kommt hier noch, dass mit wachsenden Nutzeroptionen auch neue Formate an den Start gehen. Instagram hat es mit Reels in diesem Jahr bereits vorgemacht. Was wir daraus mitnehmen können ist, dass wir auch in 2021 lernen müssen, uns wie ein Chamäleon an unser Umfeld anzupassen und daraus neue Strategien, Ideen und Content zu entwickeln. Es heißt also weiterhin: Ausprobieren und Dazulernen, offen bleiben für Neues und die eigene Strategie fortlaufend weiterentwickeln. Wir stellen zum Beispiel einen Unterschied in den Nutzererwartungen zwischen den einzelnen Social-Media-Plattformen fest und werden unsere Content-Strategie künftig darauf ausrichten.

Durch welche Brille blickt ihr auf 2021? Was nehmt ihr für Learnings mit ins neue Jahr? Schreibt hierzu gerne einen Kommentar. Wir freuen uns immer, von euch zu hören.

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