Wasser marsch! – Das Gautschfest bei Mittwald als Azubi-Projekt

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Schwämme liegen auf Bänken, daneben stehen Eimer
Nachdem das Projekt Azubi-Film so gut funktioniert hat, ließ das nächste Projekt nicht lange auf sich warten. Ich sollte das diesjährige Gautschen organisieren, ein Event, das bei Mittwald eine langjährige Tradition hat. Wasser marsch! :)

Was ist Gautschen und wieso ist es bei Mittwald Tradition?

Wir bei Mittwald verknüpfen zukunftsorientierte Arbeitsweise mit Tradition und führen deshalb seit Jahren das Gautschen durch. Das Gautschen ist eigentlich eine Buchdruckertradition, die schon seit dem Mittelalter durchgeführt wird. Nach bestandener Abschlussprüfung werden die Lehrlinge sowie die neuen Kollegen im Rahmen einer Freisprechungszeremonie zuerst auf einen nassen Schwamm gesetzt, mit drei Eimern Wasser begossen und dann in einer großen Wanne untergetaucht.

Zu einem Gautschakt gehören neben dem Gäutschling, der auch Kornut genannt wird, der Gautschmeister, der erste und zweite Packer sowie der Schwammhalter.

Durch das Gautschen soll der Lehrling vom Unrat seiner Ausbildungsjahre befreit werden. Damit dies auch wirklich passiert wird er auf den Befehl “Pakkt an!” in einem Wasserbecken untergetaucht. Natürlich kommt es nicht selten vor, dass die Gegautschten sich anschließend bei den umstehenden Kollegen mit einem nassen Gruß bedanken.

Seit Meister Gutenberg im 15. Jahrhundert den Buchdruck mit beweglichen Metall-Lettern erfunden hat, ist viel geschehen. So, wie sein neues Druckverfahren jedoch einst Informationen einer breiten Masse zugänglich machte, sorgt heute Mittwald CM Service dafür, dass dies im virtuellen Raum geschieht.

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Beim Gautschen kippen die Gautschhelfer Wasser über die Gautschlinge

 

Wie ich mich organisiert habe

Ein paar Wochen vor dem Gautschfest habe ich mir einen Überblick verschafft, was alles getan werden muss. Zuerst habe ich kontrolliert, was alles noch vorhanden ist und was neu gekauft werden muss. Natürlich haben wir auch den Pool auf Löcher getestet. Leider stellte sich dann heraus, dass dieser wirklich kaputt war und somit standen Recherche und Preisvergleich von Pools an. Es hat sich aber gelohnt: Dieses Jahr war unser Pool stolze 4 ½ Meter breit!

Danach habe ich mit Hilfe von Trello ein Board erstellt, um mich zu organisieren. Darauf standen Dinge wie „Beim Getränkehändler anrufen“, „Fleisch besorgen“ und „Zelt abholen“, denn nach dem Gautschen wird bei Mittwald immer noch lange gefeiert.

Insgesamt musste sehr viel erledigt werden. Da die Wochen vorm Gautschen auch Urlaubszeit war, war es mitunter etwas schwierig, von manchen Kollegen die T-Shirt-Größe für die Gautsch-T-Shirts, den gewünschten Gautschhelfer (der ihnen das Wasser über den Kopf schüttet) usw. zu erfahren – letztendlich hat aber alles geklappt. :)

Der Aufbau am Tag und die Feier

Natürlich habe ich mir für den Aufbau auch meine Mit-Azubis geschnappt. Insgesamt mussten ca. 11 Bierzeltgarnituren, mehrere Stehtische, ein Zelt, der Pool, die Bänke usw. aufgebaut werden und alles schön hergerichtet werden. Außerdem musste ich ständig alles im Auge behalten und nachsehen, ob alles planmäßig klappt und die Azubis in ihren Abteilungen auch nicht vermisst werden. :)

Pünktlich um 17 Uhr war dann alles fertig und der mühevoll geplante Ablauf konnte beginnen: Wir hatten an die 30 Gautschlinge, so dass wir zwei Durchgänge gemacht haben und jedes Team gemeinsam drei Fragen beantworten musste.

Bei sonnigen 28 Grad wurden die Gautschlinge dann gegautscht und in den Pool geworfen. Nach ca. 1 1/4 Stunden war der „offizielle Teil“ dann vorbei und viele der Gautschlinge haben sich die umstehenden Kollegen geschnappt, um sie triefend nass zu umarmen oder direkt in den Pool zu befördern. :)

Währenddessen wurde schon gegrillt und die Kollegen haben mit Fleisch, Salaten, Bier, Softgetränken und Nachtisch den späten Sommerabend genossen.

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Mittwälder feiern zusammen das Gautschfest

Mein Fazit vom Gautschen

Auch diese Projektorganisation hat wieder viel Spaß gemacht und zeigt mir, dass ich als Azubi für Mediengestaltung mit der Fachrichtung Beratung und Planung genau die richtige Wahl getroffen habe, da mir das Planen und Organisieren von Projekten und Veranstaltungen einfach liegt.

Anstrengend war es zwar auch, doch es hat sich gelohnt: Alle Kollegen haben einen schönen und unvergesslichen Abend verbracht und das anschließende Lob tut mir als Azubi auch immer gut. :)

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Schwämme liegen auf Bänken, daneben stehen Eimer

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