Eine Webseite mit WordPress starten

Website auf Tablet-Screen auf Schreibtisch

WordPress hat sich von einer einfachen Blog-Software zu einem mächtigen Tool mit zahlreichen Anwendungsmöglichkeiten entwickelt. So gibt es heutzutage auch viele „normale“ Webseiten, die mit WordPress arbeiten. Plant auch ihr ein Projekt mit dem CMS zu realisieren, können euch unsere Tipps für den Start helfen.

Die ersten Schritte mit WordPress sind, dank unseres Softwaremanagers, simpel. Klickt unter „Tools“ auf „Softwaremanager“, dort auf „Neu“ und wählt unter „Content Management Systeme“ den Eintrag „WordPress“ aus. Mit einem Klick auf den Button „Installieren“ geht die Einrichtung dann auch schon los.

Vor dem Start: In den Wartungsmodus wechseln

Wenn eine Webseite mit WordPress über einige Wochen aufgebaut wird, dürfte sie schon bald in den Suchergebnissen erscheinen. Besucher kommen dann vorbei, sehen aber statt eines professionellen Webauftritts zahlreiche Fehler in Text und Design. Da URL und Logo meist auf das Unternehmen verweisen, wird ein schlechter erster Eindruck hinterlassen.

Um eben das zu vermeiden, solltet ihr eure Webseite in den Wartungsmodus schalten. Ich nutze hierfür gerne das WordPress-Plugin WP Maintenance Mode. Es verfügt über einige praktische Einstellungen, erlaubt unter anderem das eigene Logo und eine Nachricht à la „Wir sind bald für Sie erreichbar“ einzublenden.

WP Maintenance Mode
Einstellungsmöglichkeiten für Wartungsmodus des WordPress-Plugins WP Maintenance Mode

Das tolle an dem Wartungsmodus ist, dass er nur für Besucher, nach dem Login aber nicht für euch angezeigt wird. Ihr seht die Webseite beim Bearbeiten genau so, wie sie bei Veröffentlichung aussehen würde.

Sicherheitstools – lieber Vorsicht als Nachsicht

Direkt nach Aktivieren des Wartungsmodus könnt ihr Sicherheitstools starten und im Hintergrund laufen lassen. So sorgt ihr von Beginn an dafür, dass eure Webseite mit WordPress sicher bleibt. Die meisten Webseitenbetreiber, mich ehemals eingeschlossen, fahren Sicherheitsmaßnahmen erst nach einem erfolgreichen Angriff auf. Doch dann ist der Schaden bereits entstanden, Daten können verloren gehen, Rankings enorm verschlechtert werden.

Bei Mittwald könnt ihr im Sicherheitscenter auf unsere Virenprüfung und automatische Aktualisierung zugreifen. So werdet ihr über entdeckte Schadsoftware informiert und wichtige Patches werden direkt eingespielt. Parallel dazu empfehle ich euch, die erwähnten Plugins im Artikel „4 Plugins für mehr Sicherheit im WordPress-Blog“ anzusehen.

Mittwald bietet euch die Möglichkeit, Wiederherstellungspunkte anzulegen. Diese können zur Rettung genutzt werden, wenn ihr mal große Dateimengen unabsichtlich löscht oder verändert. Da ihr diese Wiederherstellungspunkte manuell festlegen müsst, lohnen sie nur beim bewussten Austesten von z. B. neuer TYPO3-Versionen. Für regelmäßige Datenbanksicherungen solltet ihr auf ein Plugin wie iThemes Security zurückgreifen. Dieses erlaubt automatische Backups eurer Datenbanken, die dann per E-Mail zugeschickt werden.

Sollten dennoch mal Daten verloren gehen, bietet Mittwald das Einspielen täglich erstellter Backups an. Die Nutzung des Service kostet einmalig 50 Euro netto und bringt euch verlorene Daten zurück.

Lest dazu auch den Beitrag „WordPress gegen Schadcode schützen“. Hier bekommt ihr wertvolle Tipps für mehr Sicherheit im Blog.

Für eine angenehme WordPress-Struktur sorgen

WordPress kommt mit einigen Standard-Einstellungen, die nicht für jede Arbeitsumgebung sinnvoll sind. Geht daher einmal durch die Einträge unter „Einstellungen“ im Backend und passt Informationen an. Wichtig sind dabei folgende Änderungen:

Allgemein

Vergebt in den beiden Feldern „Seitentitel“ und „Untertitel“ SEO-relevante Einträge (lest hierzu unsere Tipps zu Onpage– und Offpage-SEO). Im Seitentitel sollte das wichtigste Keyword stehen, im Untertitel zweitrangige Keywords.

Wechselt anschließend die Zeitzone auf „Berlin“, damit Kommentare mit der passenden Uhrzeit versehen und geplante Beiträge passend veröffentlicht werden. Sonst spielt ihr mit einem Zeitfenster über mehrere Stunden, was die Organisation erschwert.

Diskussion

Solltet ihr die Kommentarfunktion aktiviert haben, werft einen Blick auf „Diskussion“. Hier könnt ihr festlegen, dass nur Kommentare veröffentlicht werden dürfen, wenn ein älterer Kommentar des Autors bereits genehmigt wurde. Das schützt vor Spam. Aktiviert dafür den Haken bei „Bevor ein Kommentar erscheint, muss der Autor bereits einen genehmigten Kommentar geschrieben haben“.

Besonders bei einer großen Community können einzelne E-Mails zu jedem Kommentar lästig werden. Um das abzustellen, entfernt den Haken bei „Mir eine E-Mail senden, wenn jemand einen Kommentar schreibt“. So vermeidet ihr überfüllte Postfächer. Schaut stattdessen regelmäßig in der Kommentarliste vorbei.

Permalinks

Bei Permalinks handelt es sich um URLs zu einem bestimmten Verzeichnis. Suchmaschinen beachten den Aufbau einer URL, WordPress leider nicht. Der Standard lautet „http://eure-url.de/?p=123“. Weder hübsch, leserlich noch SEO-freundlich. Ich nutze die Vorlage „Tag und Name“, wodurch die URL so aufgebaut wird: „http://eure-url.de/jahr/monat/tag/titel-des-eintrags“.

WordPress Permalinkstruktur
Vorlage "Tag und Name" für Perma-Links

Unter „Optional“ könnt ihr zudem die Kategorie- und Schlagwort-Basis anpassen. Das erleichtert das interne Verlinken, da ihr eure Standard-URL einfach mit „/kategorie/“ erweitert und dahinter den Namen der Kategorie setzt.

So werden Designs getestet

Ihr müsst nicht jedes Design direkt aktivieren, um es nutzen zu können. WordPress bietet auch die Möglichkeit, diese in der Vorschau mit dem bereits hinterlegten Inhalt zu testen. Habt ihr keinen Wartungsmodus aktiviert, könnt ihr so neue Designs störungsfrei kennenlernen.

Geht hierfür im Backend auf „Design“ und dann „Themes“. Dort sucht ihr euch ein Design aus, das ihr testen wollt, fahrt mit der Maus darüber und wählt den Button „Live-Vorschau“. In dem neuen Fenster seht ihr eure Inhalte mit dem neuen Design kombiniert. In der Seitenleiste könnt ihr nun mit verschiedenen Widgets spielen, die Startseite wechseln und zuletzt das neue Design aktivieren – oder abbrechen und beim bisherigen bleiben.

Liest dazu auch den Beitrag „WordPress verstehen: Der Aufbau eines Themes".

Quellcode schreiben ersparen – Widgets kommen ins Spiel

Eine gefüllte Sidebar.

So kann eine gefüllte Sidebar aussehen.

WordPress ist unter anderem deshalb so beliebt, weil das CMS mit Widgets arbeitet. Hierbei handelt es sich um Code-Schnipsel, die als Boxen in festgelegten Bereichen eingesetzt werden. So lässt sich z. B. die Sidebar mit den letzten Kommentaren, einem Archiv, der legendären Schlagwörter-Wolke oder einfach einem Suchfenster füllen.

Um Widgets anzulegen, wechselt ihr im Backend auf „Design“ und wählt „Widgets“. Unter „Verfügbare Widgets“ werden euch alle installierten Einträge angezeigt, die ihr dann einfach per Drag & Drop in die vorgesehenen Bereiche verschieben könnt. Anschließend lassen sich die Widget-Inhalte anpassen.

Trotz der Vorlagen sind herkömmliche HTML-Quellcodes immer noch möglich. Wählt dafür den Eintrag „Text“ und fügt in dem Fenster den Code für Werbebanner, Fotos oder formatierte Texte ein. Nur noch ein Klick auf „Speichern“ – und fertig.

Die Entwicklung der WordPress-Seite im Blick behalten

Allein das Einrichten einer WordPress-Seite wird euch nicht zeigen, wie sie sich entwickelt. Ins Spiel kommen praktische Produkte, wie die Google Webmaster Tools. Diese erlauben es euch, die Position eurer Seite auf Suchanfragen zu sehen, eingehende Links zu verfolgen und den aktuellen Indexierungsstatus zu ermitteln. Für genauere Daten lohnt sich die Verbindung zu Google Analytics.

Wir hoffen, unsere Tipps für den Start mit WordPress helfen euch weiter. Viel Erfolg bei der Einrichtung!

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