Workplace by Facebook: das neue Intranet?

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Bei Facebook gibt’s mal wieder was Neues: Workplace. Ein Tool, dass speziell für Unternehmen entwickelt wurde. Kollegen sollen hier miteinander kommunizieren und Informationen über Projekte austauschen – ein Social Intranet. Facebook selbst nutzt schon seit Jahren eine interne Version der Anwendung um Mitarbeiter untereinander zu verbinden. Vor etwa einem Jahr starteten das Unternehmen eine Testphase mit einigen namenhaften Firmen und Non-Profit-Organisationen, die das Intranet ausprobieren durften. Mit dabei waren zum Beispiel Danone, Starbucks und Oxfam. Nun ist es für alle Unternehmen weltweit verfügbar.

Was kann Workplace?

Workplace funktioniert im Prinzip genauso wie das „normale“ Facebook. Jeder kann sein eigenes Profil anlegen, Fotos und Statusmeldungen posten, chatten, Gruppen gründen. Zusätzlich findet ihr die altbekannten Übersichtsseiten wie den Newsfeed und die eigene Chronik. Und genau darin liegt der größte Vorteil der Anwendung: denn die meisten Mitarbeiter dürften auch im Privatleben Facebook benutzen und sind daher sofort mit dem Umgang der Software vertraut. Die Einarbeitungszeit in die Nutzung des Systems reduziert sich also auf ein Minimum.

Jeder Mitarbeiter bekommt einen gesonderten Zugang für Workplace. Inhalte werden auch nicht zwischen dem privaten und dem beruflichen Account ausgetauscht – Privates bleibt also privat.

Workplace soll eine Plattform für Kollegen sein. Deshalb entfallen die Freundschaftsanfragen, man kann sofort mit sämtlichen Mitarbeitern interagieren, mit ihnen chatten oder sie zu Gruppen hinzufügen. Jeder ist somit für jeden erreichbar! Wer über die Statusupdates eines Kollegen auf dem Laufenden bleiben möchte, kann im Profil der entsprechenden Person einfach auf Folgen klicken.

Das Beste von Facebook plus neue Features

Zusätzlich zu den bekannten Facebook-Funktionen wurden Workplace einige neue Tools hinzugefügt. Diese sollen dem Administrator bei der Auswertung der Workplace-Aktivitäten helfen. Er erhält auf einem Dashboard eine Übersicht, wie viele Accounts für die Firma vergeben wurden, wie viele Gruppen aktiv sind und wie viele Posts erstellt wurden.

Facebook hat außerdem angekündigt, dass es zukünftig möglich sein soll, Mitarbeiter verschiedener Unternehmen in den so genannten Multi-Company Groups miteinander kommunizieren zu lassen.

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Laptop mit Interface von Workplace

Datenschutz und Preise: Das müsst ihr wissen

Workplace by Facebook ist werbefrei, dafür aber nicht kostenfrei. Der Preis richtet sich dabei nach der Anzahl der Mitarbeiter. So zahlt man aktuell für die ersten 1.000 Mitarbeiter drei US-Dollar und danach bis zum 10.000 Mitarbeiter 2 US-Dollar pro Person und Monat.

Dafür verspricht Facebook die Daten von Workplace nicht an Werbetreibende weiterzugeben oder mit den bestehenden Daten des privaten Accounts zu verknüpfen.

Ist Workplace etwas für mich als Agentur?

Workplace erleichtert vor allen Dingen die Kommunikation dezentraler, global agierender Agenturen. Noch nie war es so einfach Kollegen von anderen Standorten nach ihrer Meinung zu fragen und globale Trends zu identifizieren. In meinen Augen wird es aber weiterhin nötig sein, eine Plattform für wichtige Dokumente zu pflegen und Bekanntmachungen zu großen Projekten über E-Mail zu versenden. Wichtige Informationen könnten sonst in der „Flut der Nachrichten“ verloren gehen.

Für einige Unternehmen dürfte es außerdem problematisch sein, dass es keine On-Premises-Version gibt und man sich deshalb völlig auf Facebook verlassen muss.

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