Geschichtliches: 12. August 1981 – Erster PC von IBM

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Arbeitsplatz mit Bildschirm

Happy Birthday, PC! Heute vor genau 30 Jahren stellte IBM in New York den ersten PC vor. Dieser hörte auf den Namen IBM 5150 Personal Computer und besaß noch keine Festplatte, sondern lediglich ein oder zwei Diskettenlaufwerke. Von 1981 an wurde er fast sechs Jahre lang unverändert gebaut.

Der IBM PC war für die schnelle Entwicklung geplant, um sich auf dem Markt gerade auch gegen die aufstrebende Konkurrenz, allen voran der Apple II, behaupten zu können. Der Personal Computer von IBM passte zunächst gar nicht zur bisherigen Firmen-Philosophie von IBM:

Die International Business Machines Corp. galt als konservatives Technologie-Unternehmen, welches umfangreiche Rechenanlagen für große Unternehmen vertrieben. Für den Einsatz in Privathaushalten dachte man sich etwas Neues aus: Der IBM 5150 Personal Computer war klein und günstig. Der Preis kam zustande, da sich IBM zur Verwendung von Bauteilen von Fremdzulieferern durchringen konnte.

In nur 18 Monaten wurde der Computer von einem Team aus einem Dutzend Ingenieuren in Florida zusammengebaut. Der Erfolg war enorm: IBM hatte sich vorgenommen innerhalb von drei Jahren eine halbe Million Computer abzusetzen – es wurden sagenhafte zwei Millionen Stück.

Für einen solchen PC mussten amerikanische Kunden ca. 1.500 Dollar zahlen. Für 3.000 bis 6.000 Dollar konnte der Computer mit umfangreichen Funktionen aufgerüstet werden.

Auch für Intel eine Sternstunde

IBM-PC

Der IBM-PC kopierte das Prinzip des Apple II.

Genau wie der Apple II war der IBM-PC durch Steckkarten, die in den Computer nachträglich eingebaut werden konnten, sehr einfach erweiterbar, was bis heute als einer der Hauptfaktoren für den Erfolg des Computers gesehen wird.

Das Gerät besaß einen Intel-8088-Prozessor und verfügte über ein 8-Bit-ISA-Bussystem. Bereits ein Jahr vor dem 8088-Prozessor wurde der 8086-Prozessor (6–12 MHz Takt; CPU-Wortbreite 16 Bit; System-Bus 16 Bit) vorgestellt und sorgte dafür, dass sich für die Serie die Abkürzung „x86-Architektur“ etablierte.

Mit der x86-Architektur begann für Intel eine echte Erfolgsgeschichte. Die 8086-Nachfolger hießen 80186, 80286, 80386 und 80486. Danach kamen die Pentium-Prozessoren in verschiedensten Ausführungen. Inzwischen sind Multicore- und Mobile-CPUs auf dem Markt. Die Chipfamilie hat vom Desktop-PC über den Server bis hin zu mobilen Computern und Supercomputern alle Rechner erobert. Seit einigen Jahren setzt sogar Apple die x86-Architektur ein. Und auch Mittwald schwört auf die Intel-Kompetenz: In unseren Servern kommen modernste Intel-Xeon-Prozessoren zum Einsatz. :-)

Der erste Intel-Prozessor feiert übrigens auch Geburtstag: Mit 4 Bit wurde der 4004-Prozessor 1971 für einen Taschenrechner hergestellt.

Das Betriebssystem – Das Stück vom Kuchen für Microsoft

Bereits 1980 wurden Bill Gates und dessen kleine Firma Microsoft von IBM unter Vertrag genommen. Der IBM-PC wurde von 1981 bis 1995 ausschließlich mit dem Betriebssystem PC-DOS, vertrieben, das von Microsoft an IBM lizenziert worden war. Die Zusammenarbeit der Unternehmen endete 1985. Beide Unternehmen entwickelten danach das Betriebssystem getrennt weiter (Microsoft natürlich als MS-DOS, welches vielleicht die meisten von Euch noch kennen), achteten jedoch auf gegenseitige Kompatibilität.

Durch die Lizenzverträge mit IBM wurde Microsoft nicht reich, allerdings hatten sie die Freiheit, ihr Betriebssystem anderweitig zu lizenzieren und das führte auch u. a. dazu, dass IBM in der Geschichte des Personal Computers nicht zu den großen Gewinnern zählt. In kürzester Zeit entwickelten andere Hardware-Hersteller so genannte „IBM-Klone“ oder „IBM-kompatible PCs“. So gelang Microsoft ein genialer Schachzug und der einstmalige Pionier IBM wurde sehr schnell zu einem Anbieter unter vielen.

100 Jahre IBM

Aus dem Handel mit Computern für Privat-Verbraucher hat sich IBM schon lange zurückgezogen. Bei leistungsstarken Rechnern für Unternehmen ist IBM aber weiterhin eine feste Größe und gilt gerade wegen seiner umfangreichen Angebotspalette als Gradmesser für die IT-Branche und darüber hinaus. Das Unternehmen feiert in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag und kann aktuell sehr viel Positives berichten.

Das Unternehmen macht den meisten Umsatz mit Dienstleistungen wie z. B. dem Betrieb von Rechenzentren. Dieser Geschäftsbereich ist für IBM inzwischen wesentlich attraktiver als der Verkauf von Hardware.

Quellen: 
chip.de 
computerwoche.de 
derstandard.at

Kommentare

Florian Jürgens am

Ich persönlich verdanke dem PC meine heutige Leidenschaft für die IT. Wer weiß, was passiert wäre, wenn ich damals nicht das Glück gehabt hätte, schon als Kind mit einem PC in Berührung zu kommen… Und der gute alte Monochrom-Monitor weckt einfach sehr viele schöne Erinnerungen!

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